Donnerstag, 17. Januar 2013

Making Of: Harrison's Leather Jacket

Harrison friert, seit es Winter wird. Naja, ich hatte das Gefühl, dass ihm kalt sein muss ohne Pullover oder Jacke. Ich habe daher eine Lederjacke genäht. Das 'Making Of' davon bekommt Ihr heute.

Ich habe erstmal das richtige Material eingekauft: Kunstleder auf einer dehnbaren Basis aus dem Stoffladen für 0,90 €. Ich habe nur einen 10 cm breiten Streifen gekauft, weil ich mehr nicht brauchte. Die Breite des Ballens war - wie üblich 1,40 m. 

Mein Schnittmuster stammt in der Grundform aus einem Handarbeitsbuch aus den 80er Jahren. Ich habe den Schnitt eines Hemdes ausgesucht. Bei Schnittmustern ist neben der Texterklärung und dem großen Schnittmusterbogen für das fertige Kleidungsstück normalerweise eine kleine Schemazeichnung der Schnittteile zu finden, die den Überblick erleichtert. Diese Zeichnung habe ich eingescannt und dann in Photoshop auf die richtige Größe gebracht.


Dazu habe ich sie erst auf die richtige Breite skaliert, indem ich Hilfslinien angelegt habe. Ich wollte eine Hälfte etwas breiter als 4 cm einrichten. Harrisons Schulterbreite brauchte mindestens das für ein Hemd. Durch Skalieren in x und y Richtung blieben die Proportionen erhalten. Mir war das Hemd allerdings für mein Projekt zu kurz. Daher habe ich das Muster in Photoshop noch in die Länge gezogen. Dann habe ich mein neues Schnittmuster ausgedruckt.

Weil Harrison ein überproportional breites Kreuz hat, habe ich das Muster dann noch um kleine Ecken an den Vorder- und Rückteilen und den Ärmeln erweitert.

Ich habe alle Teile aus dem Kunstleder geschnitten, mit schmalen Nahtzugaben. Nach dem Zusammennähen der Einzelteile habe ich die Nähte jeweils abgesteppt. Damit ist die Optik schöner und die Nähte liegen flach. Die Ärmel einzunähen ist bei solchen Projekte immer die größte Herausforderung.



Weil ich mit Kunstleder gearbeitet habe, habe ich von Hand genäht und lange Stiche gemacht. Macht man zu kleine Stiche, perforiert man den Stoff. 

Das Kunstleder ist von innen unterlegt mit schwarzem Stoffuntergrund. Daher habe ich die Jacke nicht gefüttert. Die offenen Stoffkanten sind auch nicht gesäumt, weil der Stoff bei glatter Schnittkante nicht ausfranst.

Das Kunstleder ist leicht dehnbar, was das An- und Ausziehen erleichtert.



Jetzt kann ich Harrison beruhigt nach draußen lassen, auch wenn es kalt ist oder regnet. Meint Ihr, die Jacke steht ihm?

Er hat schon seit ein paar Wochen einen Pullover und ein Paar Socken, handgestrickt von mir natürlich.

- Frauke - TransPond -

Mehr Bilder von der ganzen Bande gibt es natürlich am Sonntag morgen! Schaut rein, seid dabei!




Harrison was feeling cold as winter came around. Well, I was feeling that he must be cold without a pullover or jacket. That's why I made him a leather jacket. This is the making of for you.

I bought fitting material first. For 0.90 € I bought a strip of fake leather 10 cm wide. The bale is 1.40 m long so I ended up with a long strip. More I did not need.

The base for my pattern was out of a craftsbook from the 80ies. I chose the pattern for a shirt. In sewing patterns you find a written explanation of the procedure, the large cutting samples and a small sketch of all the pieces for overview. I scanned this smaller sketch and scaled it in Photoshop to get the correct size.

I first adjusted it to the correct width that I wanted to be a little over 4cm for half the shirt. This was due to Harrison's shoulder width. By scaling to the x and the y direction simultaneously the proportions remained the same. Then I thought the jacket would end up being too short so I stretched the pattern lengthwise. Then I printed the pattern.

I then added in extra space for his relatively wide chest on the front, the back and the sleeves.

I cut all pieces from the faux leather with added seam allowance. After joining the seams I worked decorative stitches over the seams, folding the seam allowances back. This was for the realistic look as well as making the seams lie flat. The biggest challenge is sewing in the sleeves with projects like this.

Since I used faux leather I worked by hand and made long stitches. If you make your stitches too short you will perforate the material.

The material has a bottom layer of black fabric. Therefore I could go without lining the piece. The open cut edges do not fray when they are cut smoothly. The material is somewhat stretchy which makes it easier to get Harrison in and out of the jacket.

I can now let him go out even if the weather is not so fair and cold or rainy. Do you think the jacket is his style?

A few weeks ago he already got a pullover and a pair of sock, handknit by me, of course.  

- Frauke - TransPond -

More photos of everybody will be online on Sunday morning. Tune in, join the fun!



8 Kommentare:

  1. Ich bin immer noch totaaaaal neidisch auf die Socken! <3 Tolles Making of liebe Frauke!!

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  2. Debby: Wenn ich Dir noch Socken für Tidy strcken würde...säh das echt doof aus :)
    Danke für Dein Kompliment!

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    1. *hihihihi ich glaub auch, da wären aktuell eher Schneeketten angebracht
      *lach

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    2. na, dann mach Dich auf in den Bastelladen! Gute Idee!

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  3. Ich habe mir den Beitrag jetzt nicht ganz so gründlich durchgelesen (bin halt ein Mann), muss aber gestehen, dass du da doch ganz schön viel Arbeit in die Vorbereitungen stecken musst. Danke für ein mal anderes MO und weiterhin viel Erfolg bei eurem Projekt.

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  4. Hallo Markus,
    das mit der Arbeit ist relativ, würde ich sagen. Wenn man Nähen kann, sind viele der oben beschriebenen Fragen ohnehin vorher klar. Die Idee mit dem Schnittmuster aus der Schemazeichnung ist halt was Neues für mich. Aber ich dachte, so komme ich an richtige Muster, ohne mit Rasterzeichnung die lebensgroßen Muster verkleinern zu müssen. Und mit Photoshop war's leichter als mit einem Kopierer.
    Ich habe insgesamt wohl - einschließlich Photodokumentation - knapp unter 2 Stunden investiert. Da werde ich für anderes Zubehör wohl länger brauchen.
    Den Pulli hab ich ohne Anleitung oder Vorlage an ca. einem längeren Abend gestrickt, die Socken gingen schnell. Aber ist eben bei all dem auch nicht das erste Mal, das ich sowas mache.

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  5. Respekt, mit sehr viel Hingabe wird aus dem ohnehin schon aufwendigen Projekt auch noch eine Handarbeitsdoku. Vielen Dank für das Teilhaben lassen.

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    1. Hallo!
      Danke für Deinen Kommentar. Wir haben uns auf das Projekt eingelassen und eigentlich sofort gemerkt, dass wir das ein oder andere Zubehör brauchen werden. Das Zubehör in der richtigen Größe zu kaufen, ist meist schwer und geht auf die Dauer ins Geld. Wir haben daher recht bald gemerkt, dass gute, alte Handarbeit und ein bisschen Kreativität uns wirklich am weitesten bringen.
      Es wird noch mehr Making-Ofs geben - geschriebene, Anleitungen zum Nachmachen oder auch Videos und Co. Wir wollen Euch ja was bieten. Und wir wollen Euch einen Einblick geben.
      Am Sonntag gibt es schon die nächsten Wochen-Bilder, also bleibt neugierig und schaut wieder rein!
      Frauke

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